Georg Ostrogorsky

jugosl. Byzantinist; Veröffentl. u. a.: "Geschichte des byzantinischen Staates", "Studien zur Geschichte des byzantinischen Bilderstreits"

* 19. Januar 1902 Petersburg

† 24. Oktober 1976 Belgrad

Wirken

Georg Ostrogorsky wurde am 19. Jan. 1902 in Petersburg (Leningrad) geboren. In den Wirren der Revolution floh die Familie 1918 nach Finnland. O. studierte nach Abschluß der höheren Schule in Deutschland und Frankreich, promovierte in Heidelberg zum Dr. phil. und erwarb schließlich die deutsche Staatsangehörigkeit. 1928 habilitierte sich O. als Privatdozent für Byzantinistik an der Universität Breslau. Hier redigierte O. 1931 mit P.R. Rohden die Sammlung "Menschen, die Geschichte machten" (3 Bde.). Er wurde aber nach 1933 aus dem Lehramt entlassen, ging zuerst nach Prag und übernahm dann die Leitung des nach Belgrad verlegten Seminarium Kondakonianum, d.h. der Forschungsstelle der antibolschewistischen russischen Emigration. In der Folge erhielt O. einen Lehrstuhl für Byzantinistik an der Universität Belgrad und wurde Mitglied der Jugoslawischen Akademie der Wissenschaften.

In seiner Breslauer Habilitationsschrift (Studien zur Geschichte des byzantischen Bilderstreits, Breslau 1929) hatte sich O. mit einem Problemkreis beschäftigt, dem verwickelte Quellen kritischer Arbeiten zu Grunde lagen. Wie ihm aus wissenschaftlichen Fachkreisen bescheinigt wird, hat er schon damals eine besondere Aufgeschlossenheit für geistesgeschichtliche Fragestellung gezeigt und ...